Heute ist Weltfrauentag und zur Feier des Tages hat Antonio, unser Reiseführer, den Bus mit bunten Luftballons und mit Schriftzügen auf Spanisch und Kaqchikel geschmückt. Nach einem kurzen Frühstück und dem obligatorischen Gruppenfoto verlassen wir Panajachel und machen uns auf den Weg nach Q’umarkaj, eine archäologische Ausgrabungsstätte im Departamento Quiché.
Die Busfahrt entpuppt sich als SEHR kurvenreich, sodass so manchem aus der Gruppe etwas schlecht wird, aber bis auf eine brenzlige Situation mit einem entgegenkommenden Lastwagen läuft alles gut.
Q’umarkaj war einst die Hauptstadt der Quiché, die heute als das bedeutendste und größte pueblo originario Guatemalas gelten und mit ca. 1,5 Millionen Sprecher auch die größte Sprachgruppe der Maya sind. Sie wurde ab ca 1200 besiedelt und 1524 von den Spaniern erobert.
Die Bevölkerung wurde daraufhin in die nahegelegene und neu gegründete Stadt Santa Cruz umgesiedelt, aber die Erinnerung an Q‘umarkaj blieb über die Jahrhunderte bestehen. So wurde der Ort nicht nur als Steinbruch für den Bau von Santa Cruz benutzt, sondern es fanden und es finden dort auch weiterhin Rituale statt, auch während unseres Besuches.
Nachdem wir uns den Tempel- und Palastkomplex und den großen und eindrucksvollen Ballspielplatz angeschaut haben, steigen wir spontan von der Archäologie auf die Höhlenforschung um und untersuchen eine der vier Höhlen, die sich in Q’umarkaj befinden. Diese ist viel tiefer als wir am Anfang dachten, riecht intensiv nach Weihrauch und verbirgt mehrere Altäre, an denen Kerzen aufgestellt wurden.
Nach dem Abenteuer in der Höhle geht es weiter nach Chichicastenango. Dort gehen wir erstmal etwas essen und Fußball schauen (Bayern spielt gegen Paris St. Germain), wobei Herr Grube eine ganz andere Seite von sich zeigt und das Spiel mit glühendem Eifer verfolgt.
Satt und zufrieden machen wir uns auf, um die Kirche von Santo Tomás, dem Schutzpatron der Stadt, zu besichtigen.
Die Kirche aus dem Jahr 1540 war früher ein Maya-Tempel gewesen, dessen Steine für den Kirchenbau benutzt wurden.
Außerdem hat hier einst Padre Ximénez gelebt, ein Geistlicher dem durch seine Erforschung der Quiché-Sprache und vor allem durch seine Übersetzung des Popol Vuh im frühen 18. Jahrhundert eine große historische Bedeutung zukommt und der natürlich auch für unsere Exkursion von besonderem Interesse ist.
Im Anschluss an die Kirche bekommen wir noch eine halbe Stunde, um über den großen Markt vor der Kirche zu schlendern, der allerdings gerade am Schließen ist. Trotzdem werden hier noch einige fündig, wobei vor allem Masken gekauft werden, teilweise jedoch zu Wucherpreisen.
Nach diesem kurzen Shoppingtrip geht unsere Reise weiter. Über Alaska, dem höchsten Ort der Panamericana, der seinen Namen seinem extremen Klima verdankt, geht es nach Quetzaltenango, wo wir die Nacht verbringen werden. Hier kommt es auch zum Wiedersehen mit Maya-Carina und Alejandro, die nun wieder zu unserer Gruppe dazustoßen. Dabei schlafen wir erstmals getrennt in zwei verschiedenen Hotels: die Mädels in dem einen und die „Knaben und Frau Gunsenheimer“ (Zit. Herr Grube) in dem anderen. Allerdings finden sich die meisten von uns schon kurze Zeit später gemeinsam in einer Bar ein, um den Tag bei Bier, Chicken Wings und Nachos ausklingen zu lassen.
Saludos,
Aaron
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