Wir sind bereit für einen neuen Tag und eine neue Fahrt. Diesmal nach Tak'alik Ab'aj. Die Busfahrt sollte nicht lange dauern und sollte entspannt sein.
Aber wir sind in Guatemala, und hier können sich die Sachen sehr schnell ändern.
Kurz nachdem wir losgefahren waren, bekommen wir die Info, dass die Brücke, die wir überqueren sollten, wegen Demonstrationen gesperrt ist. Entweder fahren wir so nah wie möglich zu der Brücke und dann gehen wir zu Fuß weiter, oder wir fahren zurück und nehmen einen anderen Weg.
Schnell ist die Entscheidung getroffen und wir fahren ganz bis zur Brücke.
Die Straße hat uns nahe an den Vulkan Santa Maria geführt und auch durch einen Tunnel (er trägt gleiche Name wie der Vulkan: Santa Maria). Dieser Tunnel ist eine große Attraktion in Guatemala und manchmal fahren Leute extra hierher, nur um diesen Tunnel zu sehen.
Vor der Brücke war schon eine lange schlage von Autos. Wir sind aus dem Bus mit Rucksäcken ausgestiegen und Richtung Brücke und Demonstrationen gegangen. Es waren sehr friedliche Demonstrationen: die Leute saßen auf den Steinen, mit denen sie den Weg versperrt haben - andere haben Wasser und was zum Knabbern verkauft (super Tag für Geschäfte). Sie demonstrieren für Mobiliar und genügend Lehrkräfte für die Schule ihrer Kinder.
Die Brücke haben wir überquert, aber wie weiter? Bis Tak'alik Ab'aj sind noch ungefähr 30 Minuten - zum Glück hatte eine der dortigen Archäologinnen mitgedacht und Autos geschickt, die uns schließlich bis zur archäologischen Stätte fuhren.
Am Anfang waren nur Autos und LKWs entlang der Straße geparkt, weil sie nicht weiter über die Brücke fahren konnten. Und dann wichen die Autos, Häusern und Bäumen. Am Ende haben uns nur die Bäume, der Wind in den Haaren und wunderschöne Landschaften begleitet. Und Löcher auf der Straße, aber dass war nicht so schlimm. Ich habe mit jedem Atemzug die Fahrt genossen. Guatemala ist eine abenteuerliches Land. Es überrascht mit jeden Tag aufs Neue.
In Tak'alik Ab'aj hat uns Christa Schieber begrüßt und uns mit viel Energie durch den Naturpark geführt, der auch Kandidat für das UNESCO World Heritage ist. Dieses Park ist in eine ehemalige Kaffee Plantage lokalisiert.
Christa hat uns so viel im Park gezeigt. Und über so vielen Sachen berichtet. Die ganze Zeit über mit ganz viel Leidenschaft und ohne eine Anzeichen der Müdigkeit.
Unsere Mahlzeiten - Mittagessen und Abendessen - waren an einem sehr besonderen Ort serviert.
Unter einem runden, mit Palmenblätter überdachten und von allen Seiten geöffneten Raum, umrundet mit Mayastelen, wartete auf uns eine lange eingedeckte Tafel (wir sind doch eine große Gruppe). Während des Mittagessens waren die Stellen mit Türchen bedeckt, aber am Abend war es anders.
Draußen war es dunkel. Vor uns war ein mit Licht beleuchtetes und aus Naturmaterialien gebautes Gebäude. Obwohl der Himmel mit Wolken bedeckt war, es war sehr warm und angenehm.
Da es schon dunkel war, war es eine super Gelegenheit die Stelen im Park unter einem anderen Licht zu sehen. Tagsüber sind die Abbildungen auf den Stelen schwer zu erkennen, aber am Abend kommt die Magie. Mit Hilfe von künstlichem Licht, das wir so stellen können wie es uns passt, können wir Details sehen, die tagsüber "versteckt" sind.
Im Park, auf eine sehr kleine Fläche, ist ein Experiment eingestellt. Es geht darum wie lange die Vegetation schädlich für die archäologischen Stätten ist und ab welchem Punkt diese gleiche Vegetation anfängt die gleiche Gebäude zu schützen. Das Experiment hat gezeigt, dass die ersten 2 Jahre die Vegetation schädlich ist und danach die Gebäude schützt.
Aber es war noch nicht vorbei mit den Überraschungen. Christa hat uns ins Labor eingeladen, wo die Objekten von Ausgrabungen aufbewahrt sind.
Während wir im Labor waren, hat es angefangen stark zu regnen. Und für uns hat es bedeutet zirka 5 Minuten unter Regenshower, ein bisschen geschützt von den Bäumen, schnell zum Bus zu rennen.
Und wie wäre eine Ende vom Tag ohne eine weitere Überraschung im Hotel. Als ich meine Hände waschen wollte, habe ich dort einen Skorpion entdeckt. Prof. Grube hat uns 5 Mädels vor einem großen, schwarzen Skorpionen gerettet.
Saluditos,
Sara
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