top of page
s5cabene

17.03. - Semuc Champey und andere Überraschungen, die Guatemala für uns in petto hat

7:30 Uhr am Morgen in Cobán. Die Hälfte der Gruppe sitzt vor den Zimmern und wartet aufs Frühstück. Obwohl die letzten Tage uns eines Besseren hätten belehren sollen, stehen wir – zumindest die meisten – noch immer pünktlich zu der Uhrzeit auf der Frühstücksmatte, die wir am Vortrag ausgemacht hatten.

Gegen 8 Uhr gibt es dann die ersehnten Pancakes – ab und an eine willkommene Abwechslung zum Desayuno Típico (Eier, Bohnen, Kochbananen, Tortilla).


Gut gestärkt und gut gelaunt steigen wir also wenig später in den Bus, um die kurze Reise nach Semuc Champey anzutreten. Heute sollte ein entspannter Tag mit weniger Buszeit als in den vergangenen werden. Little did we know…


Aber eins nach dem anderen. Erstmal geht es zu einer Tankstelle, an der wir auf lokale Transportmittel umsteigen, da die Straße nach Semuc Champey noch wenig ausgebaut ist. Wie in vielen Regionen, die wir bisher besucht haben, gibt es auch hier ein Projekt die Straße auszubauen, um sie vor allem für den Tourismus zugänglicher zu machen. Einher mit einem solchen Projekt, geht auch hier eine gewisse Ablehnung eines Großteils der Bevölkerung. Allerdings konnte sich das Vorhaben in der Semuc Champey Region durchsetzten, sodass der Ausbau der Straße weiter voranschreitet. Daher ist bei der Anreise zeitliche Präzision geboten, wenn man nicht zwei Stunden an einer Straßensperre in der prallen Sonne verbringen möchte. Einige Straßenabschnitte werden nämlich für bestimmte Stunden am Tag gesperrt, um dort mit den Ausbauarbeiten fortfahren zu können.

Nach etwa einer halbstündigen Fahrt erreichen wir also schließlich den Eingang nach Semuc Champey – ein gewisser Kontrast zu unserer Umgebung der letzten Tage.



Denn Semuc Champey ist mit seinen terrassierten, türkisgrünen natürlichen Schwimmbecken trotz seiner schweren Zugänglichkeit ein beliebtes Touristenziel und gilt seit 1999 als guatemaltekisches Naturerbe. Die Becken werden aus dem Río Cahabón gespeist, der unter ihnen verläuft und an dieser Stelle besonders reißend ist. Auch Tiere des Regenwaldes sind hier zu finden, von denen wir z.B. einer beeindruckenden Spinne und einer giftgrünen Schlange über den weglaufen.


Aufgeheizt von der Fahrt, stürzt sich die Gruppe für eine Erfrischung in das angenehm kühle Wasser. Wir genießen die Sonne, das Wasser und den atemberaubenden Ausblick auf das Naturwunder dieser natürlichen Schwimmbecken. Viel zu schnell vergeht die Zeit und wir sind wieder auf dem Rückweg zu unserem Bus. Eingedeckt mit Snacks, Wasser und einigen frisch erworbenen Kakaobohnen steigen wir wieder in unseren Bus und machen uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel: Sayaxché.


Nach einem entspannten Badetag kommt dann also der unerwartet anstrengende Teil des Tages: die angekündigten 3 Stunden Fahrt werden eher zu 8h, da die Straße durch die Berge eine der nicht ausgebauten Exemplare ist, sodass unser Bus nur langsam über Steine und Geröll die Berge hoch und runter schaukelt. Wir kommen vorbei an kleinen abgelegenen Orten, in denen es häufig fast mehr Kirchen als Einwohner zu geben scheint. Besonders in Erinnerung bleibt uns wohl der kleine Ort San Pedro Carchá, an dessen Ortsrand uns plötzlich eine kleine Prozession entgegenkommt. Ähnlich wie in Antigua tragen in violetten Roben gekleidete Männer ein schweres Holzgebilde mit einer Jesusfigur. Im Vergleich zu Antigua steigen diese Männer und Frauen allerdings über unbefestigten Boden einen Berg hinauf und müssen zudem plötzlich einem Bus voller Europäer*innen ausweichen, der dort unerwartet auf der Schotterpiste in den Bergen der Alta Verapaz steht.


(Foto von unserem guatemaltekischen Begleiter & Fotografen Roberto Cuxil)


Einige Stunden später kommen wir völlig erschöpft in Sayaxché an, verteilen uns auf die Zimmer und träumen vom angekündigten Frühstücksbuffet am nächsten Morgen.


In diesem Sinne also: Süße Träume,

Caro

63 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

26.03 Adios Copán

Comments


bottom of page